DER FILM
1975 gewann Stuart Coopers außergewöhnlicher Film in Berlin den silbernen Bären, dann wurde es lange Zeit still um ihn. Erst 2004, durch eine Dokumentation, in der auch Ausschnitte aus OVERLORD zu sehen waren, wurde man wieder auf den Film aufmerksam – und feierte ihn bald als eine der größten Wiederentdeckungen der letzten Jahre. Zu Recht. Virtuos montiert Cooper sorgfältig ausgewähltes und aufwändig restauriertes Archivmaterial zwischen die Bilder seines Spielfilms, die von Oscarpreisträger und Kubrick-Wegbegleiter John Alcott (Uhrwerk Orange, Barry Lyndon, The Shining) mit Hilfe von alten Kameraobjektiven und original Filmmaterial aus jener Zeit kongenial in Szene gesetzt wurden. Nahtlos verschmelzen die Aufnahmen zu einem einzigartigen, poetischen Kriegsfilm, dessen Bilder noch lange nachwirken.
INHALT
1944. England mobilisiert seine Truppen. Auch der junge Tom Beddows muss sein behütetes Leben hinter sich lassen. Nach einem letzten Besuch bei seinen Eltern macht er sich gefasst auf den Weg zum Bahnhof. Während der Zugfahrt hat er zum ersten Mal diesen Traum; verschwommen: Ein Soldat läuft durch den Sand, reißt plötzlich die Arme hoch… fällt… Die ersten Tage der Grundausbildung sind hart, doch nach und nach arrangiert er sich wie all die anderen mit seinem neuen Leben als Soldat. Nur dieser Traum lässt ihn nicht los. So vergehen die Wochen bis schließlich der Einsatzbefehl kommt: Die Truppen sollen sich an der Südküste Englands sammeln.
TRAILER
DVD
Bonusmaterial:
– Audikommentar mit Regisseur Stuart Cooper
– Interviews mit Darsteller Nicholas Ball, Kameramann Doug O’Neons und Filmarchivist Roger Smither
– „A Test of Violence“ — Kurzfilm von Regisseur Stuart Cooper
– „Cameramen at War“ — Newsreelfilm von 1943
– „Germany Calling“ — parodistischer Propagandaclip von 1941 mit Szenen aus Leni Riefenstahls TRIUMPH DES WILLENS
– „Briefe von der Front“ — Tagebuchauszüge von britischen Soldaten, gelesen von Hauptdarsteller Brian Stirner
– 36-seitiges Booklet mit Texten von Stuart Cooper, Roger Smither, Thomas Groh und Auszügen aus dem Roman zu OVERLORD.
PRESSESTIMMEN
„Auf der Berlinale 1975 bekam der Film einen Silbernen Bären und wurde doch beinahe vergessen. Dabei ist „Overlord“ einer der wenigen (Anti-)Kriegsfilme, die nicht implizit dann doch bloß wieder von soldatischen Tugenden schwärmen.“
„Wer sich für einen Filmfreund hält, kommt an dieser Veröffentlichung definitiv nicht vorbei.“
„Das Einzige, was mit OVERLORD nicht stimmt, ist, dass er anderthalb Stunden zu kurz ist“
„OVERLORD nimmt als erster Film mit dokumentarischen Szenen eine Sonderstellung unter den bisherigen Veröffentlichungen der Drop Out-Reihe ein und liefert ganz im Sinne des Labels Eindrücke, die fremdartig erscheinen, seltsam berühren, lange nachwirken.“