DER FILM
Mit LA BÊTE schuf Walerian Borowczyk, einer der eigenwilligsten und außergewöhnlichsten Autorenfilmer seiner Zeit, einen erotischen Skandalfilm par excellence. Zusammen mit dem legendären Produzenten Anatole Dauman, der ein Jahr später mit Nagisa Oshimas IM REICH DER SINNE erneut ähnlich umstrittenes Filmterrain betreten sollte, lotete Borowczyk mit seinem Werk die Grenzen dessen aus, was auf der Leinwand gezeigt werden darf. Während in den KING-KONG-Filmen oder in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST die sexuelle Komponente der Geschichte höchstens angedeutet wurde, steht sie bei LA BÊTE im Zentrum – explizit, konsequent und kompromisslos. Bis heute beschäftigt der Film weltweit die Zensurbehörden. Ein Ausnahmewerk und ein barockes Stück Filmgeschichte, das man, hat man es einmal gesehen, auf keinen Fall wieder vergessen wird!
INHALT
Um den finanziellen Ruin der Adelsfamilie abzuwenden, der nun nach jahrelanger Misswirtschaft droht, sieht Marquis Pierre de l’Esperance nur noch einen Ausweg: sein Sohn Mathurin und Lucy Broadhurst, amerikanische Millionenerbin eines großen Familienunternehmens, müssen unbedingt heiraten so schnell es geht. Die Weichen sind schon lange gestellt, denn die beiden Väter waren gute Freunde und so wurde die Hochzeit der Kinder schon längst beschlossen. Der Onkel des Marquis zeigt sich von der geplanten Hochzeit allerdings wenig begeistert. Ein alter Familienfluch besagt, dass eine Heirat Mathurins Tod bedeutet.
Als Lucy und ihre Tante auf dem Schloss eintreffen, sind die Vorbereitungen aber bereits in vollem Gange. Bei ihrem Streifzug durch das Anwesen ist Lucy fasziniert von einem Gemälde Romildas, einer Urahnin der Familie, und findet in einem alten Buch die Zeichnung einer schrecklichen Bestie, mit der Notiz am Rand: „Ich bin ihm begegnet, und ich habe mit ihm gekämpft.“. In der darauf folgenden Nacht träumt sie von dieser Begegnung. Doch was als Albtraum beginnt verwandelt sich plötzlich in pure Lust – animalisch, exzessiv, grenzenlos… Schweißgebadet erwacht sie. War alles nur ein Traum?
TRAILER
DVD & BLURAY
Bonusmaterial:
– Kurzfilm „L’ESCARGOT DE VÉNUS“
– Kurzdoku „BOROWCZYKS WAHN“ von Daniel Bird
– Interview mit Walerian Borowczyk
– Interview mit Kameramann Noël Véry
– Deleted Scenes
– Behind the Scenes (3 ausgewählte Szenen)
– Bildergalerie
– 52-seitiges Booklet
PRESSESTIMMEN
„Ein schlüpfrig-freudianisch aufgeladenes Erwachsenenmärchen voll schwarzen Humors, dessen Symbolsprache sich an Freuds Der Wolfsmann und Die Schöne und das Biest orientiert – und von der Kritik teils recht ratlos, viel schlimmer: von der Zensur völlig ignorant behandelt wurde.“
„Ein im Wortsinne perverses Vergnügen ist dieser Film, eine Spiegelverkehrung des zuvor von Cocteau, später gar von Disney kindgerecht verfilmten Märchenstoffs zum feuchten Traum. Statt reicher Prinzen und armer Töchter zeichnet Borowczyk das Buñuel’sche Zerrbild eines desolaten französischen Landadels…“